2024 Immobilienmarkt: Zwischen Restrukturierungswelle und vorsichtigem Optimismus
Die Ergebnisse in Kürze
Der deutsche Immobilien-Investmentmarkt konfrontiert Investoren weiterhin mit signifikanten Herausforderungen, obwohl sich das Investitionsklima langsam aufhellt. Die Studie von EY Real Estate zeigt, dass eine Mehrheit der Investoren mit weiteren Abwertungen rechnet und eine Zunahme an restrukturierungsbedürftigen Immobilien erwartet. Gleichzeitig gibt es positive Entwicklungen im Wohnimmobiliensegment, besonders in attraktiven Lagen. Die allgemeine Marktsituation bleibt jedoch durch ein schwieriges Finanzierungsumfeld und eine sinkende Attraktivität geprägt.
Die turbulente Lage im Immobilienmarkt
In dieser „estario Infografik“ zeigen wir Ihnen die Erwartungen 250 befragter Investoren auf.
Ergebnisse im Überblick
Im Jahr 2024 setzt sich die herausfordernde Lage am Immobilien-Investmentmarkt in Deutschland fort. Nach einem bemerkenswerten Rückgang im Transaktionsvolumen im Jahr 2023, der auf 29,3 Milliarden Euro fiel – das niedrigste Niveau seit 2011 –, bleibt die Situation angespannt. Eine Studie von EY Real Estate, basierend auf einer Umfrage unter 250 Investoren, deutet auf eine vorsichtige Aufhellung des Investitionsklimas hin. Trotz der bisherigen Rückgänge erwartet nur ein Viertel der Befragten für 2024 einen weiteren Transaktionsrückgang, während 45% eine Seitwärtsbewegung und etwa ein Drittel eine Zunahme der Dynamik prognostizieren.
Die Studie zeigt, dass 92% der Investoren für 2024 mit weiteren Abwertungen und 93% mit einer Zunahme an restrukturierungsbedürftigen Immobilien rechnen. Dies wird hauptsächlich durch auslaufende Finanzierungen verursacht. Investoren mit einem Fokus auf opportunistische oder Wertsteigerungsstrategien dürften dabei besonders aktiv sein. Für Projektentwickler und Bauunternehmen wird ein weiteres schwieriges Jahr prognostiziert, mit einer erwarteten Ausweitung der Insolvenzwelle auf diese Bereiche, die 87% der Marktteilnehmer erwarten.
Der deutsche Immobilienmarkt verliert zunehmend an Attraktivität, was sich in einer Zunahme der Investoren widerspiegelt, die Deutschland als weniger attraktiv einstufen (von 36% auf 42%). Die sich ändernden Vorzüge von Immobilieninvestments, die arbeitsintensiven Anforderungen und die zunehmende Regulierung tragen dazu bei, dass sich Investoren eher zurückhalten.
Das Finanzierungsumfeld bleibt herausfordernd, mit 82% der Investoren, die eine Konzentration auf kleinere Kreditvolumina und 91%, die steigende Eigenkapitalanforderungen prognostizieren. Die Finanzierung über den Kapitalmarkt ist aufgrund gestiegener Refinanzierungskosten derzeit unattraktiv, wie 81% der Befragten anmerken.
Im Wohnimmobiliensegment gibt es positive Signale für Immobilien in guten Lagen, wobei 29% der Investoren steigende und 47% konstante Preise erwarten. Im Gegensatz dazu bleibt der Neubau von Wohnungen ein Sorgenkind. Politische Maßnahmen zur Belebung dieses Segments, wie die Schaffung verlässlicher Rahmenbedingungen und die Vereinfachung des Baurechts, werden als notwendig erachtet.
Für Büroimmobilien wird eine Fortsetzung des Preisrückgangs erwartet. Die Anpassung an die neuen Bedingungen des Marktes, wie der Trend zum Homeoffice, erfordert von den Eigentümern flexible Strategien. Hier erwarten 82% der Marktakteure, dass ohne vermieterseitige Incentives kein langfristiger Mietvertragsabschluss mehr erzielt werden kann.
Im Bereich der Logistikimmobilien zeigen sich stabilere Preisentwicklungen, was auf die Resilienz dieses Segments hindeutet. Hier werden lageunabhängig überwiegend stabile Preise erwartet.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Zinsentwicklung ein wichtiger Faktor für den Markt bleibt. Die Bedeutung von nachhaltigen und digitalisierten Immobilieninvestments nimmt zu, wobei insbesondere die Differenzierung zwischen umweltfreundlichen und weniger nachhaltigen Immobilien stärker in den Fokus rückt.
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