Auswirkungen des Investitionsboosters auf Digitalisierung im Bauwesen
Die Ergebnisse in Kürze
Dank des steuerlichen Investitionsboosters ergeben sich attraktive Chancen für eine Digitalisierungsoffensive in Bau- und Immobilienbranche. Sofortabschreibungen schaffen Liquidität für digitale Investitionen. Voraussetzung: frühzeitige Planung und strategische Nutzung zusätzlicher Förderinstrumente. Der regulatorische Rahmen allein genügt jedoch nicht: Unternehmen müssen zugleich ihre digitale Reife und Kultur proaktiv stärken.
Auswirkungen des Investitionsboosters: Digitalisierung als Wachstumstreiber
In dieser estario-Infografik zeigen wir die Chancen für digitale Bauprozesse.
Die Ergebnisse im Überblick
Digitalisierung im Bauwesen: Neue Dynamik durch steuerliche Impulse
Der von der Bundesregierung beschlossene Investitionsbooster soll gezielt Wachstumsimpulse setzen und die Modernisierung zentraler Wirtschaftsbereiche beschleunigen. Besonders der Bau- und Immobilienmarkt steht dabei im Fokus, da er einerseits enorme Beschäftigungs- und Innovationspotenziale bietet und andererseits massiv unter schleppender Nachfrage, hohen Zinsen und stagnierender Digitalisierung leidet. Mit einer Kombination aus steuerlichen Anreizen, Sondervermögen für Bauvorhaben und erweiterten Abschreibungsmöglichkeiten fördert der Investitionsbooster insbesondere Investitionen in digitale Infrastruktur, Prozesse und Werkzeuge. Doch was bedeutet das konkret für die Bau- und Immobilienbranche?
AfA und Investitionsbooster: Schnellerer ROI für digitale Bauprojekte
Zentraler Bestandteil des Pakets ist die Einführung einer degressiven Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter in Höhe von bis zu 30 Prozent pro Jahr. Diese Maßnahme macht Investitionen in moderne IT, Projektsteuerungssysteme, Sensorik oder digitale Bauplanung wirtschaftlich deutlich attraktiver. Da die Regelung nur vom 1. Juli 2025 bis Ende 2027 gilt, entsteht ein klarer Anreiz zur frühzeitigen Projektplanung und schnellen Umsetzung.
Gerade in einer Branche, in der digitale Tools wie Building Information Modeling (BIM), automatisierte Mengenermittlung oder cloudbasierte Baumanagement-Plattformen längst als Effizienzfaktoren erkannt wurden, könnte dieser Anreiz einen lang erhofften Schub auslösen.
Hemmschwellen bei der digitalen Transformation überwinden
Die Voraussetzungen dafür sind grundsätzlich gegeben. Trotz insgesamt eher stagnierendem Digitalisierungsgrad ist die Investitionsbereitschaft in der Branche hoch. Eine aktuelle Umfrage des „Immobilienmanager“ zeigt, dass mehr als 50 Prozent der Bau- und Projektentwicklungsunternehmen über 10 Prozent ihres Budgets für digitale Innovationen einplanen.
Gleichzeitig nennen viele Unternehmen folgende Hürden:
- mangelnde Liquidität,
- fehlende steuerliche Anreize,
- überbordende Genehmigungsverfahren.
Der Investitionsbooster setzt hier gezielt an: Neben der AfA-Erleichterung stellt die Bundesregierung auch Mittel für die digitale Beschleunigung von Genehmigungsprozessen, die Optimierung des Baugesetzbuchs und die Förderung kommunaler Digitalisierungsinitiativen zur Verfügung.
Strategische Planung für Wirkung
Doch bei aller Euphorie ist auch Realismus gefragt. Die steuerlichen Anreize können nur dann greifen, wenn Unternehmen bereit und in der Lage sind, ihre Digitalstrategie kurzfristig zu schärfen und Investitionsvorhaben rasch umzusetzen. In vielen Fällen fehlt es an Ressourcen, personeller Kompetenz oder schlicht an der strategischen Verankerung digitaler Themen.
Hinzu kommt: Die große steuerliche Entlastung durch sinkende Körperschaftsteuer greift erst ab 2028 – also zu einem Zeitpunkt, an dem die Super-AfA bereits ausgelaufen ist.
Empfehlung: Jetzt strategisch handeln
Um den Investitionsbooster optimal zu nutzen, empfiehlt sich ein koordiniertes Vorgehen. Unternehmen sollten:
- digitale Bedarfe kurzfristig identifizieren,
- Investitionen in moderne Software, Bautechnologie oder Datenanalyse priorisieren,
- steuerliche Abschreibungsvorteile mit bestehenden Förderprogrammen kombinieren.
Neben der steuerlichen Entlastung bieten auch Programme für sozialen Wohnungsbau, energetische Sanierung oder kommunale Digitalprojekte wertvolle Unterstützung. Entscheidend ist, jetzt strategisch zu handeln, um nicht nur kurzfristig zu profitieren, sondern die digitale Transformation langfristig auf ein stabiles Fundament zu stellen.